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Jan Vácha | March 24, 2017

Bilanzbericht – wissen Sie, wie er erstellt wird?

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Das Kalenderjahr 2016 haben wir bereits hinter uns und jetzt kommt für die meisten der Gesellschaften der Zeitraum, in dem sie zum ersten Mal eine Bilanz „auf neue Weise“ erstellen müssen. In Verbindung mit den Neuheiten in den Buchhaltungsvorschriften, die bedeutende Veränderungen in der Struktur und gleichzeitig auch im Inhalt der einzelnen Posten der Buchhaltungsberichte mit sich bringen, möchten wir Ihnen mit diesem Artikel Tipps geben, auf welche Weise die Berichte am besten erstellt werden und was bei ihrer Erarbeitung beachtet werden muss. Der neuen Gewinn- und Verlustrechnung widmen wir uns in einem der nächsten Artikel. Jetzt orientieren wir uns auf die Erarbeitung der Bilanz, der Übersicht über den Cash-flow und der Übersicht über Veränderungen des Eigenkapitals.

Bei der Erstellung der Bilanz ist vor allem notwendig, den einzelnen Zeilen der Aktiva und Passiva Aufmerksamkeit zu widmen, denn es kam zur Erweiterung der Struktur. Derselbe Posten hat neu eine andere Zeilenbezeichnung als im Vorjahr. Um einen Vergleich der Angaben in den nach der neuen Struktur erarbeiteten Berichten zu gewährleisten, ist es notwendig, nicht nur die Bilanz für das Jahr 2016, sondern auch die Bilanz für das Jahr 2015 zusammenzustellen. Manche Veränderungen in der Bilanz beruhen nur auf dem Zusammenschluss oder der Trennung einiger Zeilen, bei anderen Posten kam es direkt zur Änderung der Berichterstattung. In den Aktiva finden wir beispielsweise den selbstständigen Posten „Gründungsausgaben“ nicht, die neu im Rahmen des Postens „sonstiges langfristiges nichtmaterielles Vermögen“ ausgewiesen werden. In der Bilanz kam es allgemein zur Erweiterung der Gliederung mancher Posten (von den ursprünglich drei Gliederungsebenen zu den derzeitigen fünf Ebenen), und es kamen zahlreiche Teilsummen hinzu. Wir empfehlen Ihnen deshalb, zum Schluss eine Kontrolle aller Zwischensummen vorzunehmen.

Infolge der umfangreichen Veränderungen in den Buchhaltungsvorschriften und der Berichterstattung entstand auch ein neuer Tschechischer Buchungsstandard Nr. 24. Er beinhaltet die Grundvorgänge bei der Erarbeitung der Bilanz für die im Jahr 2016 begonnene Buchungsperiode zum Erzielen der Übereinstimmung bei der Anwendung der Buchungsmethoden durch die Buchhaltungseinheiten bei der Berichterstattung über die Bilanzposten und die Gewinn- und Verlustrechnung und zwecks Gewährleistung des Vergleichs der Angaben zur laufenden und vergangenen Periode.

Zusammen mit der Veränderung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung kam für mittlere und große Buchhaltungseinheiten auch die Pflicht dazu, eine Übersicht über Veränderungen des Eigenkapitals sowie eine Übersicht über den Cash-flow zu erstellen. Insbesondere die Cash-flow-Übersicht wird vermutlich den Gesellschaften die größten Probleme verursachen. Zugleich gilt auch dabei, dass sie zwecks Vergleichbarkeit sowohl für das Jahr 2016 als auch das Jahr 2015 erarbeitet werden soll. Ein Musterformat der Cash-flow-Übersicht bietet der neue Tschechische Buchungsstandard Nr. 23.

Während die Berichte über den Gewinn informieren, der in den Gesellschaften bereits reinvestiert werden konnte, informiert die Cash-flow-Übersicht über reale Geldmittel in den Buchhaltungseinheiten. Die Cash-flow-Übersicht bietet detaillierte Informationen über den veränderten Stand der Geldmittel, einschließlich negativer Salden auf den laufenden Konten (so wie es aus der Bilanz hervorgeht). Ausgegangen wird vom Anfangsstand der Geldmittel, der um den Cash-flow aus Betriebs-, Investitions- und Finanztätigkeit geändert ist. Er informiert darüber, wo das Geld verdient und wofür es ausgegeben wurde.

Teil

Erarbeitungsmethode

Betriebstätigkeit

direkte bzw. indirekte

Investitionstätig-keit

Direkte

Finanztätigkeit

Direkte

Der schwierigste Teil ist die Betriebstätigkeit. Bei der Erarbeitung der Cash-flow-Übersicht für Betriebstätigkeit wird die direkte oder indirekte Methode angewandt. Bei der direkten Methode werden die Geldeinkommen und -ausgaben zweckmäßig gegliedert, z.B. in Anknüpfung an die Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Bei der indirekten Methode wird vom buchmäßigen Wirtschaftsergebnis vor der Besteuerung ausgegangen, das geändert wird um:

  • Geldlose Transaktionen (Abschreibungen, Änderung des Standes der Berichtigungsposten und Reserven, Neubewertung von Wertpapieren, Neubewertung von Fremdwährungssalden zum Bilanztag),
  • Nichtbeglichene Kosten oder Erträge (Änderung des Arbeitskapitalstandes),
  • Einkommen und Ausgaben verbunden mit Investitions- oder Finanztätigkeit (Verkauf langfristigen Vermögens, Verkauf von Wertpapieren).

In der Betriebstätigkeit sollte der Cash-flow nicht langfristig negativ sein, in der Investitionstätigkeit im Gegenteil positiv.

Die gesamte allgemeine Struktur der Cash-flow-Übersicht ist folgende:

Anfangsstand der Geldmittel

x

Cash-flow aus Betriebstätigkeit

+/-x

Cash-flow aus Investitionstätigkeit

+/-x

Cash-Flow aus Finanztätigkeit

+/-x

Endstand der Geldmittel

x

Der letzte Bericht, den die mittleren und großen Buchhaltungseinheiten neu vorschriftsgemäß erarbeiten müssen, ist die Übersicht über Veränderungen des Eigenkapitals. Diese Übersicht informiert die Anwender über Veränderungen des Eigenkapitals in ausführlicherer Form als die Bilanz. Aus der Bilanz ist nur zu ersehen, dass es zur Veränderung in der Struktur des Eigenkapitals kam, aus der Übersicht kann man überdies den Grund für diese Veränderungen feststellen. D.h. ob es nur zur Verschiebung der Salden im Rahmen des Eigenkapitals kam (Transfer der Wirtschaftsergebnisse, Schöpfen des Reservefonds zur Verlustdeckung u. ä.), ob zum Eigenkapital Mittel von außen hinzu kamen (z.B. Zuschlag) oder ob im Gegenteil Mittel geschöpft wurden (z.B. Dividendenauszahlung). Ein Musterformat der Übersicht über Veränderungen des Eigenkapitals bietet die Interpretation des Nationalen Buchhaltungsrates Nr. I-32.

Bei jeder derartig umfangreichen Veränderung der Berichterstattung treten viele Fragen und Unklarheiten auf. Falls Sie bei der Erstellung der Berichte nach den neuen Vorschriften unsicher sind, zögern Sie nicht, sich an uns zu wenden.

Autor: Renata Komancová