Steuern, Buchhaltung, Recht und mehr. Alle wichtigen Neuigkeiten für Ihr Unternehmen.
Jiří Dvořák | October 11, 2022
Nachfolgend bringen wir Ihnen Fragen aus dem Gespräch für Aktuálně.cz und Antworten darauf von unseren Experten von GT Advisory.
Die Regierung hat eine Obergrenze für den Preis festgelegt, den Kunden für Energie zahlen werden. Der Preis über dieser Obergrenze wird vom Staat bezahlt. Das ist alles in Kürze zusammengefasst.
Eines der Ziele ist, dass die größten Produzenten einen Teil ihrer Produktion zu einem niedrigeren als dem Marktpreis an den Staat liefern, verständlicherweise immer noch mit einer angemessenen Marge. In diesem Zusammenhang kann es sehr problematisch sein, dass die großen Spieler den Strompreis in den meisten Fällen für das Jahr 2023 kontrahiert haben. Es ist daher nicht klar, von welcher Strommenge wir unter diesen Bedingungen sprechen.
Das ist eine politische Entscheidung, die Regierung wird ja, die Opposition nein sagen. Außerdem wird jeder General nach dem Kampf sein. Für mich ist die Höhe in Ordnung, obwohl sie meiner Meinung nach nicht so wichtig ist, wie das damit gesendete Signal. Das Problem mit den Energiepreisen wird insbesondere für die einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen langfristig bestehen, und es ist daher sinnvoll, ihnen zuzusichern, dass die Regierung sie nicht im Stich lässt. Gleichzeitig muss weiter an alternativen Förderkonzepten gearbeitet werden.
Ich glaube nicht. Auch der mit der Obergrenze gedeckte Preis wird den Geldbeutel der Menschen erheblich belasten und zu einem sparsameren Verhalten führen. Vielleicht sogar mehr als die Spotpreise auf dem Markt vor ein paar Wochen. Fraglich ist, ob sich der Verbraucher die reale Kostensteigerung überhaupt vorstellen kann. Wenn die Abrechnung für das Vorjahr kommt, wird das für viele eine negative Überraschung sein.
Begünstigt das nicht jetzt die Spottpreise? (Im Sinne: "Es kann mir daher nicht ganz teuer machen, es kann mir sogar billiger machen").
Hier geht es um Marktregulierung und damit um konkrete Umsetzungsmaßnahmen. Es besteht zweifellos das Risiko, dass staatliche Eingriffe unter bestimmten Umständen für einige Händler einen unerwarteten Gewinn bedeuten könnten.
Wieder eine rein politische Entscheidung. Angesichts der europaweit spezifisch drastisch gestiegenen Energiepreise halte ich eine Form der Unterstützung für ein geeignetes Instrument, um unsere Unternehmen, die jetzt unter Schock stehen, zu stabilisieren. Allgemein lässt sich sagen, dass die Prädiktion/Berechenbarkeit von Preisen maßgebend zur Gestaltung der Finanz- und Wirtschaftsstrategie von Unternehmen ist. Eine Deckung mit Obergrenzen der Energiepreise könnte ihnen dabei erheblich helfen.
Anglisten sagen "no free lunch", d.h. nichts ist umsonst. Die Maßnahmen werden sich sicherlich auf den Haushalt auswirken. Die von der Regierung festgelegte Voraussetzung in Höhe von 130 Mrd. CZK kann man nicht gut genug kommentieren. Wie sich das gesamte turbulente Jahr 2022 im Haushalt widerspiegeln wird, ist nämlich unklar. Aber! Die Zahl bzw. im schlimmsten Fall ihr Vielfaches, ist in den passenden Zusammenhang zu stellen.
Die berechtigte (und wichtigste) Frage ist, ob die Variante „überhaupt nicht eingreifen“, also Betriebsschließungen, Entlassungen, Steuerabfuhrkürzungen, Erhöhung der Sozialleistungen und so weiter, nicht wesentlich teurer wäre.
Autor: Jiří Dvořák