Anfang Juni veröffentlichte die Finanzverwaltung die Ergebnisse der Statistik über Verrechnungspreiskontrollen zwischen verbundenen Personen für den Zeitraum 2020. Der Betrag der zusätzlich bemessenen Steuern war der höchste seit 2012 und macht fast ein Viertel des gesamten Betrags aus, der seit 2014 wegen Verrechnungspreisen gefordert wurde. Interessanterweise gab es seit 214 insgesamt 2.431 Kontrollen, die sich rein auf Verrechnungspreise konzentrierten.

Es ist zu betonen, dass die Probleme mit dem staatlichen Haushaltsdefizit sicherlich auf der Einnahmenseite gedeckt werden müssen. Da die Frage der Verrechnungspreise eng mit der Frage der internationalen Besteuerung und insbesondere der Besteuerung großer multinationaler Konzerne im Allgemeinen verbunden ist, ist sicherlich zu erwarten, dass in den kommenden Jahren der Trend zur Kontrolle der internationalen Besteuerung und der Verrechnungspreise im Besonderen nicht nachlassen, sondern im Gegenteil sicherlich an Intensität zunehmen wird. In der Tat deutet der letzte Satz der Pressemitteilung so etwas an:

Verrechnungspreise werden weltweit als Hochrisikobereich wahrgenommen, der von multinationalen Konzernen häufig für aggressive Steuerplanung und oft auch Steuerhinterziehung genutzt wird.