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Der anlässlich des Internationalen Frauentags regelmäßig veröffentlichte Bericht „Women in Business“ von der Gesellschaft Grant Thornton hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Das Jahr 2024 markierte zwei Jahrzehnte, in denen wir den Anteil von Frauen in Führungspositionen mittelständischer Unternehmen auf der ganzen Welt beobachten und messen. Obwohl ihr Anteil im genannten Zeitraum von 19,4 % auf 33,5 % gestiegen ist, sind die Fortschritte immer noch relativ langsam. Beim aktuellem Tempo wird die Parität erst im Jahr 2053 erreicht.
Darüber hinaus ist eine der bedeutendsten Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr der Rückgang des Frauenanteils in der Position der Generaldirektorin. Lag ihr Anteil letztes Jahr noch bei 28 %, sind es in diesem Jahr nur noch 19 %. Von den Führungspositionen besetzen Frauen am häufigsten die Position der Personalleiterin, und zwar in 46 % der Fälle. Der Personalbereich ist somit der einzige, in dem die Gleichstellung von Männern und Frauen in greifbarer Nähe ist.
Die ersten zwei Möglichkeiten, wie Fortschritte in Richtung zur Gleichstellung der Geschlechter zu beschleunigen, bestehen darin, das Thema Diversität in die interne Unternehmensphilosophie zu integrieren. Dem Bericht zufolge weisen Unternehmen, die in diesem Bereich eine eigene Strategie verfolgen, nachweislich bessere Zahlen auf. Dabei geht es jedoch nicht um die Strategie selbst, sondern auch darum, wer für deren Umsetzung verantwortlich ist. Die gewonnenen Daten zeigen, dass die größten Fortschritte auf diesem Gebiet diejenigen Unternehmen erzielen, bei denen die Umsetzung der Diversitätsstrategie in der Diktion von CIO gemeinsam mit einer Frau in leitender Führungsposition liegt.
„Es gibt ein altes Sprichwort: Was gemessen wird, dies geschieht. Das gilt für Frauen in Business ebenso wie für jedes andere Element der Unternehmensleistung“, sagt Maddie Wollerton Blanks, Leiterin der Personalberatung in der Gesellschaft Grant Thornton UK. „Unsere Analyse zeigt, dass ein Unternehmen bessere Ergebnisse erzielt als die globale Benchmark, wenn es klare Indikatoren für Diversität und Gleichstellung befolgt“, fügt sie hinzu.
Der letzte Weg zur Gleichstellung ist die Möglichkeit flexibler Arbeit. In den letzten 12 Monaten kam es jedoch bei mittelständischen globalen Unternehmen zu einem dramatischen Trend zurück zur Bevorzugung von Büroarbeit. Derzeit sind 47 % der Unternehmen überwiegend bürobasiert (im Vergleich zu 36 % im letzten Jahr) und 45 % der Unternehmen arbeiten hybrid (im Vergleich zu 53 % im letzten Jahr). Gleichzeitig zeigten die Daten bereits in der Vergangenheit einen klaren Kausalzusammenhang: Je höher der Anteil der Büroarbeit, desto geringer war der Anteil von Frauen in Führungspositionen.
Dass die Rückkehr der Vorliebe für die Arbeit im Büro vor allem auf Männer zurückzuführen ist, ist schon etwas ironisch. Tatsächlich verlangt die Hälfte der Unternehmen mit einem Generaldirektor Büroarbeit, während es bei von Frauen geführten Unternehmen nur 40 % sind. Darüber hinaus sind die Unternehmen, in denen die Arbeitnehmer hauptsächlich im Büro arbeiten, die einzigen, in denen der Anteil von Frauen in Führungspositionen unter dem weltweiten Benchmark liegt.
Peter Bodin, Generaldirektor von Grant Thornton International, fasst das Thema wie folgt zusammen: „Seit 20 Jahren leistet unsere „Women in Business“-Forschung einen wesentlichen Beitrag zur globalen Debatte über Gleichstellung am Arbeitsplatz.“. Während wir in dieser Zeit einige positive Veränderungen erlebt haben, wissen wir auch, dass nachhaltige Veränderungen zielgerichtete Anstrengungen und eine klare Führungsverantwortung in jeder Organisation erfordern. Durch die Forschung von Grant Thornton „International Business Report“ und die von uns identifizierten Wege möchten wir mittelständischen Unternehmen einen Plan zur Beschleunigung des Fortschritts und zum Aufbau vielfältigerer, widerstandsfähigerer und erfolgreicherer Unternehmen bieten."
Wenn Sie sich für das Thema interessieren, können Sie den kompletten Report downloaden.