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Tomáš Brabenec | January 11, 2023

Warum ist die Arbeitslosenquote von 3,7% % eine positive Nachricht? Tomáš Brabenec beantwortet es.

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Nach Angaben des Arbeitsamtes der Tschechischen Republik (ÚP ČR) ist der Anteil der Arbeitslosen leicht gestiegen. Im Vergleich zur Novemberzahl von 3,5 % waren es im Dezember um 0,2 % mehr Arbeitslosen. Laut Tomáš Brabenec, Partner von Grant Thornton, ist eine solche Arbeitslosigkeit jedoch kein Grund für Besorgnis und übertriebenen Pessimismus.
Eher das Gegenteil. „Betrachtet man die Auswirkungen der saisonalen Arbeitslosigkeit, die Entwicklung des Außenhandels mit Deutschland und die Einwanderungswelle, sollten wir einen solchen Wert eher als Grund zur Freude betrachten", behauptet Brabenec.

"Was den Rückgang von freien Arbeitsplätzen in der Evidenz von ÚP ČR betrifft, muss dieses Phänomen aus unserer Sicht nicht unbedingt Probleme für die makroökonomische Situation der Tschechischen Republik bedeuten. Wir gehen davon aus, dass dies auch auf den Einfluss von Veränderungen im Außenhandel im benachbarten Deutschland zurückzuführen ist, von dem unsere Wirtschaft stark abhängig ist", erklärt Tomáš Brabenec.

„Es ist auch notwendig zu erkennen, dass wir uns nur auf die Daten von ÚP CR stützen, was die Situation auf dem Arbeitsmarkt leicht verzerren kann. Und dies angesichts der Tatsache, dass nicht alle Stellenangebote darin erfasst sind. Viele Arbeitgeber lösen ihre Personalsituation auf ihre Weise, d.h. ohne Verwendung von den beim ÚP ČR Amt
registrierten Ressourcen und Bewerbern", erinnert Brabenec an ein weiteres Argument.

Zum Jahresende lassen sich überdies auch regelmäßig die Auswirkungen der saisonalen Arbeitslosigkeit beobachten. Der Grund ist in der Regel die Beendigung (oder Unterbrechung) der Arbeiten im Bauwesen und in der Landwirtschaft. Dieser Effekt zeigt sich in einem signifikanten monatlichen Anstieg arbeitsloser Männer, die am häufigsten in diesen Bereichen beschäftigt sind.

Auch die durch den Kriegskonflikt in der Ukraine ausgelöste Einwanderungswelle kann sich auswirken. „Wir sprechen hier von Zehntausenden Menschen, die auch trotz Sprachbarriere weniger qualifizierte Stellen annehmen, die zu einem großen Teil gerade bei den Arbeitsämtern ausgeschrieben sind“, sagt Brabenec.

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Für den gesamten Kontext ist es gut, die Tatsache hinzuzufügen, dass etwa 1 % der Menschen arbeitslos sind, nur weil sie nicht arbeiten wollen. „Dann haben wir eine wirklich sehr niedrige Arbeitslosigkeit, die zusammen mit der Inflation die Personalkosten nach oben drückt“, ergänzt Brabenec.

Aus langfristiger Sicht ist ein weiterer positiver Effekt zu beobachten, nämlich die jährliche Veränderung der Struktur von Arbeitslosen in Bezug auf die Erfassungsdauer im Register des ÚP ČR Amts. Hier gab es einen deutlichen Rückgang des Anteils von Personen mit einer Erfassung länger als 12 Monate, nämlich auf 27,3 %, was um 6,1 Prozentpunkte weniger ist,
als es am Jahresende 2021 war.

Im Gegenteil, ein langfristiges Problem bleibt die höhere Arbeitslosenquote in ausgewählten Regionen, vor allem in den Regionen Mährisch-Schlesien und Ústí nad Labem. „Dort liegt der Anteil der Arbeitslosen dauerhaft über der 5%, was sich in langfristig ungünstiger wirtschaftlicher Situation dieser Regionen widerspiegelt. Unternehmen können das Problem des geringen Angebots an Arbeitsplätzen in den genannten Regionen nicht ohne staatliche Unterstützung lösen,“ schließt Tomáš Brabenec.

Autor: Petr Paseka